Donnerstag, 13. August 2015

Sternschnuppen

Du brauchst nur zu warten
den Blick in die dunkle Weite gerichtet
die unerfassliche Zahl an fernen Feuern
von denen dir deiner Kurzsichtigkeit
und deiner Menschlichkeit wegen
ein verstörend großer Teil
verborgen bleibt

Und dann immer wieder eines
das vom Himmel fällt
kurz und schmerzlos
an der Grenze zur Illusion
und du hast einen Wunsch frei

Eigentlich sollte dich jetzt
die Demut packen
Klein solltest du dich fühlen angesichts
der Unendlichkeit

Und doch erinnert das
was dich erfüllt
eher an Wut
Ein unbändiges Wollen
gepaart mit absoluter
Aussichtslosigkeit

Tausende Fragen
ein unstillbarer Drang
zu wissen
welche Seelen, Welten, Bilder
sich hinter diesem Schwarz verstecken

Und was an deiner Seele nagt
ist nicht, dass du nicht weißt
sondern dass du niemals
wissen wirst