Nachdem die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen war, stand er
minutenlang regungslos. Starrte auf die Klinke. Noch hing ein Hauch ihres
Parfums in der Luft, eine langsam verblassende Erinnerung an Rosen mit einer
heimlichen Note von Jasmin. Er würde es überall wiedererkennen. Jedes Mal, wenn
ihn der vertraute Duft von irgendwo anwehte, würde ihn ein wohliger Schauer
durchzucken. Die Hoffnung, dass sie es ist. Die Angst, dass sie es ist. Und
dann Enttäuschung. Weil sie es nicht ist.
Es war still in der Wohnung. Als hätte sie alles Leben mit sich
fortgenommen und eine leere Kulisse zurückgelassen. Nur eine verzweifelte
Fliege summte viel zu laut. Aber an die Stille würde er sich gewöhnen.
Bevor sie gegangen war, hatte sie ihn angelächelt. Ein
letzter Pfeil, den sie auf ihn abschoss, ihre stärkste Waffe – und sie traf ins
Schwarze. Beinahe hätte er die Hand ausgestreckt, um sie aufzuhalten. Aber es
war zu spät, er hätte sie nicht halten können. Jetzt nicht mehr.
Regungslos stand er im Flur und starrte auf die Tür, hinter
der sie verschwunden war. Immerhin hatte sie gelächelt. Und Türen konnte man
öffnen. Irgendwann.