Dienstag, 27. Januar 2015

Schneeschmelze

Noch liegt sie fest und hart
die Winterdecke
unnahbar stolz
brennt ihre Kälte
deine Haut

Doch lässt du dich nicht blenden
von ihrem weißen Schild
und blickst ihr tief ins Herz
siehst du sie bluten
spürst du ihre Angst

Noch sinds nur Tropfen
einzelne
verräterische
nur eine Vorhut
ihres Untergangs

Doch bald schon werden
Bäche, Flüsse, Ströme
ihr Herz zerreißen und
ihr Innerstes
nach außen kehren

Im Sturme der Gewalten
wird sie sich verströmen
und ihren Stolz vergessen
von ihrer weißen Starre sich
befreien

Das Leben spüren
und willig sich ergeben
und endlich Freiheit atmen
mit ihrem letzten
Atemzug

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