Freitag, 13. Februar 2015

Heimkehr

Die Traurigkeit
Die keinen Namen trägt

Sie kennt dich immer schon
Und wenn sie naht
Dann blickst du ihr entgegen
Wie einem alten Freund

Nimmst sie in deine Arme
Und weil du musst
Und weil du willst
Weil sie ein Teil von dir ist
Und du ein Teil von ihr
Öffnest du ihr
Dein Herz

Was wärst du ohne sie
Wo wär sie
Ohne dich
Ihr wart ein Ganzes schon
Bevor das Leben euch ins Denken rief

Sie nimmt dir deinen wilden Drang
Sie fängt ihn ab
Sie fängt dich auf
Wenn er dich zu zermalmen droht
Dämpft deinen Schrei
Nach Leben bis zum Untergang
Holt dich nach Haus

Es liegt sich weich und wund
In ihrem Schoß
Ein leises Weh
Ein stiller Schmerz
Ein alt vertrautes Heim
Das jeden dunklen Winkel kennt
Und jeden tiefen Fall
Schon tausendfach
Vorweg genommen hat

Du gibst dich hin
In ihre düstere Umarmung
Und gibst dich auf
Und kommst zur Ruh
Sie nimmt dich jedes mal zurück
Die nie verlorene Tochter
In mütterlicher
Selbstverständlichkeit
Ohne Triumph

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