Eines Tages
werde ich auf der Schwelle stehen
und zurückblicken
Mag sein
dass mir dann
so manches leid tut
dass ich einiges bereue
dass mich ein Anflug
von Scham überkommt
Aber niemals werde ich
beklagen müssen
dass es zu wenig war
Dass ich zu blass gelebt
zu seicht gefühlt
zu leise genossen habe
Dass mir das Schicksal Wesentliches
vorenthalten hat
Ich werde es vor mir
ausgebreitet sehen
all das grenzenlose Glück
den hemmungslosen Schmerz
die leidenschaftliche Trauer
die unbändige Lust
all das Hoffen und Sehnen
und Lieben und Hadern
das aus mir heraus
und in mich hinein geflossen ist
über die Zeit
Ich werde nicht Bilanz ziehen
denn ein Leben lässt sich nicht
in Zahlen messen
Aber ich werde erkennen
wie viel es war
Und vielleicht werde ich dann
an meinem letzten Tag
endlich zufrieden sein
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