Selig die Nacht
in der der Engel dich
an der Hand nimmt
und durch deine Träume trägt
zärtlich bedacht
dass du den Boden nicht berührst
der tief unter dir blutet
In deinen Visionen lebt
eine andere Welt
gezeichnet von der Schuld
der Menschheit
doch von der Last des Geistes
frei
Unter dem Tasten deiner Flügel
erwachen Farben,
Stimmen, Düfte
die andere vor dir gefühlt
und die doch nur
die deinen sind
Zuweilen sprengt die Angst
- bei Tag dein frommer Untertan -
jenseits der Grenze
alle Ketten
Die Liebe ist
nirgends so blind
wie hier
Was dir das Licht
der Wirklichkeit
an Reichtum schenkt
verdoppelt dir
der Mond
mit seinen Gaben
jede Nacht
Am Ende deiner Reise
blickst du zurück
auf zwei gewundene Pfade
- der eine hell, der andere dunkel -
die unter deinen Sohlen
sich vereinen
in der Erinnerung
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